Andreas Jungwirth
Alles Helden
Mit: Paul Wolff-Plottegg, Gundula Rapsch, Gerti Drassl, Markus Meyer, Maximilian Brockstedt, Jörg Ratjen
Regie: Harald Krewer
Österreichischer Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 2008 (Neuproduktion)
Inhalt: In der Familie Schmidtke gibt es Probleme: Herr Schmidtke wurde kurz vor seiner Pensionierung entlassen, er reagiert mit Selbstmitleid und Rückzug. Seine Tochter Lydia hat sich gegen die verkorkste Beziehung zu Benno, ihrem bisherigen Freund, einem großen Egozentriker, entschieden. Und auch die Suche nach Arbeit oder wenigstens einer Aufgabe gestaltet sich nach Studienabschluss nicht leicht. André, ihr Bruder, hat es als Arzt zwar zu einer renommierten Praxis gebracht, mit seinen Eltern will er aber nicht mehr viel zu tun haben. Angesichts dieser Entwicklungen erkennt Frau Schmidtke, dass ihr die gewohnte Kontrolle über die familiäre Situation längst entglitten ist. Auf der Suche nach Auswegen treffen Lydia, Herr Schmidtke und Benno in einer U-Bahnstation auf einen rätselhaften Fremden, der es geschickt versteht, sie durch seine radikalen Gedanken in seinen Bann zu ziehen. Am Ende geschieht in der U-Bahnstation ein Unglück.
Vor dem Hintergrund der verheerenden Terroranschläge in Madrid und London stellt der in Berlin lebende österreichische Autor Andreas Jungwirth den scheinbar leichten Dialogen seiner ProtagonistInnen die allgegenwärtige Möglichkeit gegenüber, selbst Opfer eines Anschlags zu werden. Der Regisseur Harald Krewer hat für einen Teil der Aufnahmen übrigens einen authentischen Schauplatz gewählt: Die U1-Station Taubstummengasse in Wien-Wieden.
Um den U-Bahnbetrieb nicht zu stören hatten die Schauspieler, unter ihnen Gerti Drassl, Paul Wolff-Plotegg und Jörg Ratjen, ungewöhnliche Arbeitszeiten. 23 Uhr 30 bis 5 Uhr 30 hieß es lapidar auf dem Dienstplan. Mitzubringen waren warme Kleidung und Schuhe mit sowohl weichen – also geräuschlosen – wie auch solche mit harten Sohlen.
Sendedaten: 23.09.2008 (NP)
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